Das Auto ist noch immer das am meisten verwendete Verkehrsmittel von allen. Deshalb ist es auch nicht ungewöhnlich, dass viele Jugendliche noch immer einen Führerschein machen wollen. Die Preise sind in diesem Sektor allerdings in den letzten Jahren stark angestiegen. Die folgenden Tipps sollen dir helfen, den kostengünstigsten Weg zum Führerschein zu finden.
Vergleich von Fahrschulen
Zuallererst solltest du dich bei der Wahl der Fahrschule nicht auf Bequemlichkeit und Nähe zum Wohnort fixieren, sondern viel mehr die Preise der einzelnen Institutionen vergleichen. Falls keine Preise auf der Webseite oder in den Flyern verfügbar sind, dann geben dir die jeweiligen Büros sicherlich gerne ein entsprechendes Angebot. Üblich ist es, dass man auch gleich einen Vertrag bekommt, den man bei Interesse auch gleich unterzeichnen kann. Lass dich dabei nicht unter Druck setzen und stelle alle Angebote zuhause in Ruhe gegenüber.
Regionale Unterschiede von Fahrschulen
In ländlichen Regionen gibt es oft nicht die Auswahl an Fahrschulen. Meistens gibt es überhaupt nur eine, die sich in der Nähe befindet. Deshalb sind diese in ihrer Preisgestaltung nicht so limitiert wie in großen Städten und können durchaus noch etwas auf die üblichen Preise aufschlagen. Dort, wo viele Fahrschulen vorhanden sind, werden die Kosten für dich durch den Konkurrenzkampf etwas gesenkt.
Mehrere Führerscheinklassen gleichzeitig absolvieren
Die meisten Fahrschüler machen bekannterweise nur den Führerschein für den PKW (Klasse B). Automatisch ist auch die Klasse AM, also Moped, dabei. Wenn du jedoch vorhast, in naher Zukunft auch mit einem Motorrad (Klasse A) oder mit einem LKW fahren zu wollen, kannst du gleich in einem Durchgang mehrere Führerscheinklassen parallel machen und so Zeit und Kosten sparen. Theoretische Prüfungen kannst du in mehreren Klassen gleichzeitig machen. Und du zahlst auch nur einmal für die Theorie, Prüfung und Anmeldung sowie auch für die Eintragung in deinem Führerschein.
Finanzierungspläne für den Führerschein vergleichen
Jede Fahrschule hat ihren eigenen Finanzierungsplan für Führerscheine. Manche verlangen eine Anzahlung und nach gewisser Zeit den Restbetrag, andere wollen sogar alles im Voraus überwiesen bekommen. Damit du solche unangenehmen Missverständnisse nicht durchleben musst, ist es ratsam, dass du dir in aller Ruhe die anfallenden Kosten durch kalkulierst und du jenen Finanzierungsplan wählst, der am besten zu deiner finanziellen Situation passt.
Führerschein im Ausland machen
Im Ausland ist es oft um einiges günstiger den Führerschein zu machen als in Deutschland oder Österreich. Zum Beispiel kostet in Indien der Führerschein etwa 1800 Rupien (ca. 22 €) oder in Thailand etwa 205 Baht (ca. 6 €). Neue EU-Regelungen erschweren es einem aber davon zu profitieren.
Außerhalb der EU
Ausländische Führerscheine, die nicht im EU-Raum gemacht worden sind, musst du umschreiben lassen evtl. ist sogar eine Überprüfung deiner Fähigkeit notwendig. Es kann dir aber auch passieren, das der Führerschein gar nicht anerkannt wird. In diesem Fall musst du sogar den kompletten Führerschein noch einmal machen mit allen Kosten und Gebühren. Hier solltest du dich vorab genau informieren.
Innerhalb der EU
Auch innerhalb der EU ist der Führerschein-Tourismus mit neuen Regeln erschwert worden. Es wurde eine Sperrfrist auferlegt. Bedeutet du musst deinen Hauptwohnsitz für mindestens 185 Tage in diesem Land haben, bevor du den Führerschein beantragen kannst. Es darf dabei aber auch keine gerichtliche Sperrfrist erteilt worden sein.
Für Studenten und Schüler gibt es aber eine Ausnahme. Wenn du im europäischen Ausland (EU/EWR) für mind. 6 Monate einen Auslandsaufenthalt hast, der einem schulischen Zweck dient zum Beispiel Auslandssemester, dann gilt diese Sperrfrist nicht für dich. Dies musst du allerdings Nachweisen können.
Land | Kosten für Klasse B |
---|---|
Deutschland | 1500 € – 2400 € |
Österreich | 1200 € – 1600 € |
Belgien | 600 € – 1200 € |
Frankreich | ca. 1200 € |
Tschechien | ca. 300 € |
Bulgarien | ca. 80-300 € |
Zusätzlich können Gebühren im Ausland anfallen für einen staatlich geprüften Dolmetscher, wenn du die Sprache nicht beherrscht.
Planst du sowieso einen längeren Aufenthalt im EU-Ausland, dann kann es sich durchaus lohnen, den Führerschein in einem anderen Land zu machen. Ansonsten, aufgrund der Sperrfrist, leider für uns ungeeignet um Geld zu sparen.
L17 vs. in der Fahrschule
Viele Jugendliche wollen nicht bis zum 18. Geburtstag warten und starten bereits vorab mit der L17 bzw. B mit “L” Ausbildung. Diese Ausbildung ist bereits zum Teil ab 15 1/2 Jahren möglich. Dabei übernehmen die Eltern den Job des Fahrlehrers.
Obwohl die Eltern den Job des Fahrlehrers übernehmen ist diese Ausbildung nur selten günstiger als die Ausbildung in der Fahrschule. Zusätzlich kommt hinzu, dass die Fahrschüler bis zu 3000 km mit den Eltern am Beifahrersitz, fahren müssen. Berechnet man den Sprit, für diese Strecke, hier mit ein, ist das vermeintliche Schnäppchen oft keines mehr. Dies gilt natürlich nur, wenn man nicht mehr als die gesetzlichen mindest Anzahl an Stunden in der Fahrschule benötigt.
Sonstige Sparmöglichkeiten
Ein wichtiger Punkt ist das ausdauernde und rechtzeitige Üben vor der theoretischen bzw. praktischen Prüfung. Je länger du für die Absolvierung der einzelnen Etappen (Theoriekurs, theoretische Prüfung, Fahrstunden, praktische Prüfung, …) brauchst, desto teurer wird der Führerschein.
Außerdem musst du einige Fristen beachten. Dinge wie die ärztliche Untersuchung und der Grundkurs haben nur eine begrenzte Gültigkeit. Bei Überschreitung musst du diese wiederholen und nochmals die fälligen Gebühren bezahlen.
Zu jeder Ausbildung gehören auch Lernmaterialien, die du standardmäßig dazukaufen musst. Hast du aber Freunde, die gerade erst vor Kurzem den Führerschein gemacht haben, kannst du von ihnen die Materialien verwenden und musst sie nicht kaufen. Achte aber dabei darauf, dass du dennoch uneingeschränkten Zugang zu den Online-Plattformen hast.