Kostenlose Videobearbeitungssoftware

Videoschnitt: Kostenlose Alternativen zu Premiere & Co.

Beinahe jeder von uns kennt die Videobearbeitungssoftware aus dem Hause Adobe: Premiere Pro. Obwohl es einen großen Funktionsumfang besitzt, ist jedoch ein Abo für den Privatanwender nicht rentabel. Doch es muss nicht unbedingt ein kostenpflichtiges Videoschnitt-Programm sein, mit dem man seine Videos bearbeitet und gestaltet. Es gibt genug kostenlose Software, mit der man seine Geldbörse entlasten kann. Im ersten Teil der Reihe werfen wir einen Blick auf die Programme „DaVinci Resolve“ und „OpenShot Video Editor”.

DaVinci Resolve: Premiere, aber besser

Das Programm von der Firma Blackmagic Design kommt mit einem kompletten Studio, ähnlich zu Premiere. Die möglichen Aufgabengebiete reichen vom einfachen Schnitt über die Erstellung visueller Effekte (Animationen und Übergänge) bis hin zum Color Grading (= Farbkorrektur) und Audioproduktion.

Ein besonderes Highlight ist die Unterstützung von Motion Graphics. Mit ihr ist es möglich, Bildelementen durch Bewegungen aller Art ein wenig mehr Leben einzuhauchen. Dadurch wirkt das Video nicht mehr so starr sondern viel angenehmer für den Zuseher.

Premiere ist zwar gut, das kostenlose Davinci Resolve schlägt es aber um Längen.
DaVinci Resolve hat einen breiten Funktionsumfang, den Amateure sowie Experten beeindruckt.

DaVinci Resolve bietet viele Möglichkeiten, die weit über die Ansprüche eines Normalanwenders hinausgehen. Wenn man sich in das Studio eingearbeitet hat, gehen die Arbeitsschritte schnell von der Hand. Für die ersten Schritte in der Videobearbeitung ist es allerdings doch etwas zu umfangreich und man sollte einem schlankeren Programm den Vorzug geben.

Grundsätzlich gibt es zwei Versionen: DaVinci Resolve 17 ist kostenlos für Windows, MacOS und Linux verfügbar. DaVinci Resolve Studio 17 hingegen ist kostenpflichtig und enthält noch einige Zusatzfunktionen, die man im privaten Bereich allerdings eher seltener bis gar nicht benötigen wird. Installiere dir also erst einmal die Gratis Version. Willst du wirklich in die professionelle Videogestaltung einsteigen, lohnt sich ein Blick auf die zweite Version.

Noch erwähnenswert sind die Systemanforderungen an euren Rechner:

  • CPU: Intel Core i7 bzw. AMD Ryzen 7
  • mind. 16 GB RAM
  • eine Grafikkarte mit mind. 4GB Video-RAM
  • empfehlenswert ist außerdem eine schnelle SSD, um die Ladezeiten zu verkürzen

DaVinci Resolve ist ein überaus mächtiges Programm in seinem Bereich, verlangt allerdings der Hardware einiges ab.

>> Hier findet ihr den Download von DaVinci Resolve 17

OpenShot Video Editor: Videoschnitt leicht gemacht

Schneller Einstieg in die Welt der Videobearbeitung mit rasanten Ergebnissen – das verspricht das Open-Source-Projekt für Windows, MacOS und Linux den Anwendern.

Die Benutzeroberfläche ist einfach gehalten und man findet sich bereits nach kürzester Zeit gut zurecht. Das Programm stellt neben den klassischen Schnittfunktionen noch eine Palette an Übergängen und Effekten (Greenscreen, Schwarz-Weiß, Verpixelt, …) bereit. Sie sind zwar in ihrer Anzahl beschränkt, aber für viele Projekte ausreichend. Die Spurenverwaltung ist denkbar einfach, denn mit einem Klick kann man eine Video- bzw. Audiospur erstellen, löschen oder sperren.

Bedienoberfläche von OpenShot Video Editor
Bedienoberfläche des OpenShot Video Editor

Interessant sind die animierten Titel in OpenShot. Diese werden nämlich nicht im Programm selbst gerendert, sondern werden über die Software Blender erstellt. Blender ist eine kostenlose 3D-Grafikdesign-Suite, mit der es möglich ist, 3D-Körper zu modellieren und Strukturen, Konturen, Texturen, Texte und Grafiken zu erstellen. Es wurden sogar schon ganze Animationsfilmchen darin kreiert. In diesem konkreten Fall kann man zwischen unterschiedlichsten Titeln auswählen, anschließend seinen Bedürfnissen nach personalisieren und zu guter letzt rendert Blender alle Einzelbilder zu einem Clip. Dieser Vorgang ist allerdings sehr rechen- und zeitintensiv, das Ergebnis kann einen jedoch durchaus überzeugen.

Aktuell steht die Version 2.5.1 zum Download zur Verfügung. Sie unterstützt beinahe alle Systeme und hat darüber hinaus keine speziellen Systemanforderungen. Nur bei besonders alten Geräten mit weniger als 4GB RAM sollte man aufpassen, denn hier kann es zu deutlich längeren Wartezeiten bei der Vorschau und dem Rendern an sich kommen.

>> Hier findet ihr die aktuelle Version zum Herunterladen

Noch ein wichtiger Hinweis für alle Nutzer früherer OpenShot-Versionen: Ältere Projekte können auch jetzt noch geöffnet werden. Bei diesem Vorgang wird jedoch die Datei in ein neues Format konvertiert. Ältere OpenShot-Installationen können anschließend nicht mehr darauf zugreifen.

Fazit

Abschließend die Vor- und Nachteile auf einen Blick zusammengefasst:

Adobe PremiereDaVinci ResolveOpenShot Video Editor
Vorteile*) viele gute Funktionen
*) benötigt nicht so viele Ressourcen wie DaVinci Resolve
*) komplettes Studio für Video- und Audiobearbeitung
*) umfangreiche Funktionspalette
*) Gratisversion bereits mit mehr Features als Premiere
*) unterstützt Windows, MacOS und Linux
*) schneller Einstieg in die Welt des Videoschnitts
*) einfach bedienbar
*) unterstützt sehr viele Betriebssysteme
Nachteile*) sehr kostspielige Abos (59,99€ für alle Applikationen bzw. 23,99€ nur für Premiere im Monat)
*) läuft nur auf MacOS & Windows 10 flüssig
*) keinen Linux-Support
*) etwas komplex für Einsteiger
*) sehr hohe Hardware-Anforderungen
*) begrenzte Auswahl an Effekten und Übergängen
*) aktueller Konflikt zwischen Versionen
*) nicht für professionelle Bearbeitung geeignet