Kredit und Leasing - auf was man achten sollte

Leasing & Kredit: Auf was man achten sollte

Man hört es immer wieder, egal ob bei Werbungen, Fachzeitschriften oder Diskussionsrunden: Leasing wird immer beliebter. Auf den ersten Blick sehen die Angebote für Privatanwender auch tatsächlich sehr verlockend aus, denn wer möchte nicht um weniger als 100 Euro im Monat die neuesten Fahrzeugmodelle fahren können? Trotzdem gibt es genauso Befürworter des klassischen Kredits bei der Hausbank, den man aufnimmt und in kleinen oder größeren Raten Monat für Monat abstottert.

Ich zeige euch die Unterschiede der beiden Varianten auf, aber auch die Punkte, auf die man besonders achten sollte.

Leasing

Bei dieser Vertragsform erhältst du als Käufer von der Leasinggesellschaft ein Gut (zum Beispiel ein Auto) für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung gestellt. Dafür musst du regelmäßig Leasingraten an das Unternehmen bezahlen. Dieser Zahlungsplan verfolgt eine von zwei Richtungen:

Richtung 1: Amortisationsleasing

Bei dieser Art des Leasings werden die Leasingraten so berechnet, dass im Endeffekt das Produkt am Ende der Leasingdauer vollständig abbezahlt worden ist.

Richtung 2: Restwertleasing

Hier wird ein fixer Restbetrag von beiden Seiten vereinbart. Wenn du nun das Auto intensiver als im Vertrag festgelegt benutzt (zum Beispiel 20.000 km im Monat anstatt 10.000 km fährst), musst du entweder für die erhöhte Nutzung extra bezahlen oder das Auto definitiv um den Restbetrag kaufen. Umgekehrt funktioniert das leider nicht.

Abgesehen von den Leasingraten fallen für dich aber noch weitere Kosten an. Erwähnenswert hierbei sind die Zinsen, Verwaltungskosten und weitere Nebenkosten. Des Weiteren muss der Leasingnehmer ebenso für besondere Versicherungen aufkommen, welche die Leasingfirma von dir verlangt.

Lass dir also auf jeden Fall eine genaue Auflistung der zu begleichenden Kostenstellen erstellen, damit du auf einfachem Wege die einzelnen Angebote gut vergleichen kannst.

Gerade Autos werden gerne geleast.
Gerade Autos werden gerne geleast. Hier muss man besonders auf die Kosten achten.

Kredit

Man darf den klassischen Kredit nicht unterschätzen, denn Banken locken immer wieder auch hier mit sehr günstigen Konditionen. Oftmals ist von Ratenpause, mögliche Aufschiebung, flexibler Zinssatz und vielem mehr die Rede. Aber Vorsicht: Aufgehoben ist nicht aufgeschoben, denn du musst die gestundeten Raten trotzdem bezahlen. Die Kreditlaufzeit erhöht sich dadurch und unseriöse Kreditgeber verrechnen dir für die Ratenpause dennoch Zinsen und Gebühren.

Die Kreditnebenkosten sind abhängig von der Art des Kredits. Bei den meisten Krediten stellt dir die Bank Kreditprovision, Bereitstellungsprovision, Gebühren und Zinsen in Rechnung.

Letzteres kann als fix oder flexibel vereinbart werden. Ist in deinem Kreditvertrag von einer Zinsschwankungsklausel die Rede, dann behält sich die Bank das Recht vor, den Zinssatz an den Durchschnittszinsatz der österreichischen/deutschen Kredite anzupassen (= Sekundärmarktrendite). Theoretisch können sich dadurch Zinsen verringern, in der Praxis werden diese aber nur höher, obwohl sie zu Beginn absichtlich niedriger angesetzt sind. Bei fixen Zinssätzen bezahlt man zwar von Anfang an einen größeren Anteil, aber dafür bleibt dieser für die Laufzeit des Kredits prozentual gesehen immer gleich.

Für den Fall, dass du die Raten längerfristig nicht mehr zahlen kannst, musst du bereits vor Abschluss des Kreditvertrags dem Kreditgeber Sicherheiten vorweisen können. Als Sicherheit kann man jegliches Gut im Besitz des Kreditnehmers bezeichnen, das die offenen Schulden (zumindest teilweise) deckt. Liegt eine dauerhafte Zahlungsunfähigkeit vor, dann geht die Sicherheit (z. B. Goldschmuck) in den Besitz der Bank über.

Mögliche Sicherheiten können sein:

  • eine Immobilie oder ein Grundstück
  • Schmuck & Edelmetalle
  • Wertpapiere
  • Güter mit einem (stabilen) Markt- und Börsenwert (z. B. Kaffee, Kakao aber auch technische Geräte)
  • Bürgschaften
Vertragsabschluss
Die Überprüfung der Vertragsklauseln ist für eine erfolgreiche Abwicklung unverzichtbar.

Wichtig ist auch die Höhe der einzelnen Rate. Man sollte nur einem Betrag zustimmen, bei dem man sich sicher sein kann, dass man ihn auch bei unvorhergesehenen Ereignissen (Defekt eines Haushaltgeräts, Spitalsaufenthalt, etc.) zurückzahlen kann. Lieber den Kredit länger laufen lassen und dafür die Geduld der Bank nicht unnötig ausreizen. Wenn wirklich einmal ein solcher Fall auftritt, sollte im Kreditvertrag die Vorgehensweise festgelegt sein. Diese Absätze muss man als Kreditnehmer ebenso auf Richtigkeit prüfen.

Fazit

Wenn man auf die oben genannten Punkte achtet, kann man sich an einen Kredit bzw. ein Leasinggeschäft herantrauen. Jeder Kredit hat natürlich seine Eigenheiten, weil der Grund, warum man einen solchen aufnimmt, von Person zu Person unterschiedlich ist. Diese Eigenheiten sind allerdings beim Leasing gleichermaßen zu prüfen und im Zweifelsfall anzusprechen.

Hier noch einmal die allgemeinen Vor- und Nachteile von Leasing und Kredit zusammengefasst:

 VorteileNachteile
Leasing*) niedrigere monatliche Belastung
*) Verlängerung der Leasingdauer einfach möglich
*) Kündigungsrecht vereinbar
*) muss eventuell nach Leasing übernommen werden
*) trotz deiner Verantwortlichkeit immer Eigentum der Leasinggesellschaft
Kredit*) Ratenpause möglich
*) schnelle Bargeldbeschaffung
*) Sicherheiten notwendig
*) flexibler Zinssatz kann laufende Kosten in die Höhe treiben

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