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Gerade während und nach großen Festen mit vielen Geschenken wird gerne das ein oder andere Produkt zurückgegeben oder umgetauscht. Dabei muss man bei diesen Aktionen einige rechtliche Grundsätze beachten, um Probleme zu vermeiden.
Umtausch & Rückgabe von einem Produkt
Zuallererst einmal das Wichtigste: Es gibt in Österreich kein gesetzliches Umtauschrecht bzw. Rückgaberecht. Das Gleiche gilt für Deutschland. Die meisten Händler geben es allerdings freiwillig dazu. Den Hinweis dazu findet ihr auf der Rechnung oder könnt ihn dort vermerken lassen. Deshalb ist es auch wichtig, im Falle eines Umtauschs immer die Rechnung dabei zu haben.
In der Regel kann man sich ein neues Exemplar nehmen oder man erhält einen entsprechenden Gutschein über die Kaufsumme ausgestellt, wenn man kein passendes Produkt gefunden hat. Bei der Rückgabe eines Artikels bekommt man den Betrag rückerstattet, aber wieder in Form eines Gutscheins.
Bargeld wird normalerweise nicht ausbezahlt. Von Umtausch und Rückgabe sind in den meisten Fällen reduzierte und Hygiene Produkte ausgenommen.
Das Umtausch- bzw. Rückgaberecht kann vom Verkäufer eingeschränkt werden. Das betrifft die Frist, innerhalb welcher du es zurückgeben kannst, die Rahmenbedingungen (Vorlage der Rechnung, etc.) und/oder den Ausschluss von Unterwäsche, reduzierter Ware oder Maßanfertigungen.
Gewährleistung bei schadhaftem Produkt
Ist das Produkt kaputt, gibt es einen gesetzlichen Gewährleistungsanspruch. Bewegliche Waren muss der Händler bis zu zwei Jahre nach dem Kauf kostenlos reparieren oder umtauschen. Ist das nicht möglich, kann man eine
Preisminderung fordern oder das Geld zurückverlangen.
Normalerweise kann der Käufer davon ausgehen, dass das Produkt mindestens 24 Monate ordnungsgemäß funktioniert. Passiert der Schaden innerhalb der ersten 12 Monate (seit 1. 1. 2022, davor 6 Monate), muss der Verkäufer anstandslos die Ware zurücknehmen. Danach ist der Käufer dazu verpflichtet zu beweisen, dass der Defekt auf einen werksseitigen Mangel zurückzuführen ist. In der Regel nehmen aber viele Unternehmen die Produkte dennoch zurück bzw. unternehmen Reparaturversuche. Sind zwei Reparaturversuchen oder ein Austausch fehlgeschlagen, kann der Käufer vom Kauf zurücktreten.
Der Verkäufer hat die Möglichkeit, seinerseits eine Nutzungsentschädigung anzumelden. Das bedeutet, dass er einen um die Nutzung verminderten Kaufpreis an den Kunden zurückzahlen kann. Der Verkäufer muss die Reduktion aber begründen können.
Rücktrittsrecht (Widerruf)
Bei Online-Käufen hast du in Österreich und in Deutschland eine 14-tägige Frist für den Rücktritt (ab Erhalt der Ware). Wird man über sein Rücktrittsrecht nicht ausreichend informiert, verlängert es sich um 12 Monate. Die Dauer kann bei speziellen Gütern, wie Tickets für Events oder versiegelter Ware, abgeändert werden. Hier gilt auch: Das Unternehmen muss dich darüber informieren, ansonsten verlängert sich dein Widerrufsrecht.
Fristen für das Einlösen von Gutscheinen
Grundsätzlich sind Gutscheine in Österreich 30 Jahre gültig. Diese Frist kann zwar verkürzt werden, aber nur mit einem einsehbaren und offensichtlichen Grund. Wenn dies nicht der Fall ist, dann muss er am Ende seiner unzulässigen Laufzeit verlängert werden. Alternativ kann das Unternehmen den Kaufpreis rückerstatten.
In Deutschland sieht die Sache schon anders aus. Hier haben Gutscheine eine Verjährungsfrist von 3 Jahren. Danach muss der Händler den Gutschein nicht mehr einlösen oder den Wert rückerstatten. Die Frist beginnt allerdings erst mit Ende des Jahres, in welchem man ihn gekauft hat.
Um Schwierigkeiten zu vermeiden, solltest du Gutscheine zeitnahe einlösen. Gerade in diesen wirtschaftlich unsicheren Zeiten können Geschäfte schnell in Konkurs gehen und der Wert des Gutscheins verfällt.
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