Worauf man bei der Thermenwartung achten muss

Die Heizsaison beginnt bald und damit man für den kommenden Winter gut gerüstet ist, empfiehlt es sich noch vor der Heizperiode eine Wartung der eigenen (Gas-)Therme durchführen zu lassen. Doch nun steht man vor der Aufgabe, sich den günstigsten Anbieter auszusuchen. Herstellerfirma oder lokaler Fachbetrieb? Lieber mehr bezahlen oder doch das erstbeste Schnäppchen nehmen? Wir bringen ein wenig mehr Klarheit in die Thematik und geben Empfehlungen, wie du für dich den besten Fachmann finden kannst.

Was wird bei einer Thermenwartung gemacht?

Bei einer normalen Thermenwartung werden folgende Punkte vom Installateur durchgeführt und geprüft:

• auf Funktionsweise geprüft und evtl. Fehlercodes (bei neueren Geräten) ausgelesen
• Druckprüfung vom Wasserkreislauf und Ausdehnungsgefäß und evtl. Nachfüllung
• Reinigung der Brennkammer und der Zünder wird eingestellt
• außerdem wird die Therme optisch (Rost, Wasserspuren, poröse Dichtungen, etc.) und akustisch überprüft

Kriterien für die Thermenwartung

Grundsätzlich sollte eine Thermenwartung mind. 1x im Jahr durchgeführt werden. Bei älteren Geräten auch mehrmals im Jahr. In der Heizperiode ist die Therme einer höheren Belastung ausgesetzt. Und nichts wäre schlimmer als bei Minus Temperaturen zu frieren wenn die Heizung ausfällt oder man kein Warmwasser mehr hat.

Meistens hat man bereits einen Installateur oder Wartungsdienst, dem man vertraut und der regelmäßig damit betraut wird. Dennoch sollte man sich ab und zu nach neuen Angeboten umschauen. Für diesen Zweck kann man Probetermine oder Schnupper-Wartungen mit den Anbietern vereinbaren. Entweder sind sie kostenlos oder es gibt großzügige Rabatte. Allerdings gilt hier: Genau das Kleingedruckte durchlesen! Es könnte sein, dass du mit dem Abschließen dieses Ersttermins gleichzeitig eine Art Wartungsvertrag abschließt. Wenn dann die erste Rechnung eintrudelt, ist es leider schon zu spät.

Ein weiterer wichtiger Entscheidungspunkt ist die Wahl zwischen einem lokalen Fachbetrieb oder dem Kundendienst des Herstellers. Dabei muss man natürlich situationsbezogen handeln, aber allgemein kann man sagen, dass der Installateur aus der Umgebung meist billiger bei Wartungen ist, als ein Besuch durch den Kundendienst des Herstellers.

Zweiter Knackpunkt ist die Expertise und das Know-How über deine Therme. Damit man Probleme und Defekte bereits rechtzeitig erkennen und dementsprechend handeln kann, benötigt man langjährige Erfahrungen mit den einzelnen Herstellern. Das ist logischerweise am ehesten bei den Fachkräften des Herstellers der Fall.

Das Wichtigste ist jedoch, dass die Wartung fachgerecht durchgeführt wird. Ist das nicht der Fall, können sich Ablagerungen und gefährliche Defekte bilden, die zum Beispiel einen Austritt von Kohlenmonoxid zur Folge haben. Gesundheit steht an oberster Stelle und deshalb sollten auf keinen Fall Amateure an deiner Therme arbeiten.

Darf ich eine Wartung an meinem Gerät selber durchführen?

Augenscheinlich ist eine Thermenwartung nicht sehr schwer. Dennoch raten wir dringend davon ab selber eine Wartung durchzuführen. Denn sollte ein Unfall geschehen, zum Beispiel Aufgrund eines Gaslecks oder Kohlenmonoxid Austritts, würdest du in der Haftung stehen.

Außerdem gibt es in Österreich und Deutschland eine Pflicht zur Wartung. In Österreich kann ein Verstoß sogar bis zu 7300€ kosten. Und du musst dem Vermieter, wenn dieser danach verlangt, beweisen können, dass die Wartung regelmäßig und Fachgerecht durchgeführt worden ist.

Eine Wartung der Therme sollte immer nur vom Fachmann durchgeführt werden. Die Antwort lautet also Nein.

Was kostet eine Wartung?

Im Schnitt kostet eine Thermenwartung ohne Reparatur zwischen 100€ und 200€ (inkl. Anfahrtskosten) je nach Model der Therme und Region. Und sollte auch nicht länger als ca. 45 Minuten dauern.

Alle paar Jahre muss das Ausdehnungsgefäß der Therme nachgefüllt werden, dies kostet dann ca. 30 € Extra.

Wie finde ich den richtigen Installateur?

Besonders Lokale Installateure haben oft Angebote um ca. 70€ für eine Wartung. Die aber schnell teurer werden können. Aus diesem Grund stellt sich die Frage ob er gut ist.

Unsere Empfehlung an dich, frage in deinem Freundeskreis oder auch bei den Nachbarn nach, ob sie diesen Installateur kennen und sein Service bereits einmal in Anspruch genommen haben. Wie ihre Erfahrungen waren und ob sie diesen Empfehlen würden.

Du kannst natürlich auch auf Google oder Yelp nach diesem Installateur googeln und seine Bewertungen ansehen.

Solltest du dich für einen entschieden haben, so erkennst du ob der Installateur wirklich gut ist:

• Erklärt er dir was er da genau macht?
• Hat er passendes Werkzeug mit für deine Therme?
  Dies ist mir persönlich schon passiert, dass er sich mein Werkzeug ausborgen musste.
• Möchte er dir eine neue Therme oder auch Reparatur aufschwatzen?
• Wie ist die Freundlichkeit und sein Auftreten?

Wenn du diese Fragen nicht positiv für dich beantworten kannst, dann ist er nicht der richtige.

Reparaturen

Sollte eine Reparatur anstehen, dann lass dir immer einen Kostenvoranschlag geben und frag auch ob dieser Kostenlos ist. Hier kann sich ein Vergleich zwischen Fachbetrieb und Kundendienst durchaus lohnen.

Thermentausch – Gründe und der richtige Zeitpunkt

Durch regelmäßige Wartung von Fachkräften kann die Therme lange durchhalten. Dennoch kann ein Tausch unumgänglich sein. Dafür gibt es deutliche Signale. Zum Beispiel werden die Ersatzteile immer seltener und man bekommt sie nur schwer. Oder die Kosten der Reparatur übersteigen eine Neuanschaffung.

Lokale Fachbetriebe können zwar Standardteile austauschen, haben diese aber meistens nicht auf Lager. Die Lieferzeiten betragen teils mehrere Wochen. Wenn man allerdings in der Zwischenzeit nicht heizen kann oder nicht über warmes Wasser verfügt, kann es schnell ungemütlich werden. Deshalb sollte man sich einen Thermentausch bzw. die Wartungsarbeiten in den Sommer legen. Die Auftragslage ist in dieser Zeit vergleichsweise niedrig und man bekommt schneller einen Wartungstermin. Kurz vor der Heizsaison sind Installateure (egal ob vom Gerätehersteller oder nicht) voll ausgelastet und man kann gut und gerne mehrere Wochen warten.

Je älter eine Therme ist, desto wahrscheinlicher ist ein Austritt von Kohlenmonoxid, ein farbloses und geruchsloses Gas, das für den Menschen tödlich sein kann. Immer öfters werden Bestandteile kaputt, die Wartungen müssen in sich stets verkleinernden Intervallen durchgeführt werden, weil Einzelteile nicht mehr funktionieren wodurch die Gefahr von Kohlenmonoxid massiv steigt. Dann ist der Punkt gekommen, bei dem sich eine neue Therme rentiert und man sie austauschen lassen sollte.

Wer muss eine Thermenwartung bzw. einen Tausch in einer Wohnung bezahlen?

Österreich

Ein weiteres Beispiel um die Situation zu verdeutlichen:
Die Gastherme ist bereits bei Abschluss des Mietvertrags installiert. Daher muss grundsätzlich der Vermieter Reparaturen und Tausch bezahlen. Wenn aber eine Therme statt 24 Jahren nur 12 Jahre alt wird und dies eindeutig auf die fehlenden Wartungen zurückgeführt werden kann, hat der Mieter einen Selbstbehalt von 50 %, weil sich die Lebensdauer genauso halbiert hat. Dieser Rückschluss muss aber vom Verkäufer bewiesen werden, ansonsten ist wieder alles von ihm zu begleichen.

Deutschland

Anmerkungen:
Modernisierungen der Heizungsanlage muss grundsätzlich ebenfalls der Vermieter bezahlen. Allerdings kann er bis zu 11 % dem Mieter verantworten. Mach dir also rechtzeitig aus, wie hoch der Selbstbehalt bei solchen Arbeiten ist. Empfindest du den Betrag als zu hoch, kannst du deine Einwilligung auch verweigern. Dann darf die Anlage nicht modernisiert werden.

Da das Mietrecht eine sehr komplexe Angelegenheit ist, findest du unten weitere nützliche Links, um dich in diesem Gebiet kompakt und schnell einzulesen.

Wichtige Links

Österreich

• Therme kaputt – wer bezahlt? (Arbeiterkammer)
• Höchste Zeit für eine Thermenwartung (derstandard.at)

Deutschland

• Gastherme – Kleinreparatur?
• Mietrecht in Deutschland